Projekt „Rotes Schloss“ im Stadtrat vorgestellt 

Geschäftsführer Lars Böttger und sein Architekt Herr Hose waren der Einladung des Bürgermeisters gefolgt und stellten im Creuzburger Feuerwehrgerätehaus das Projekt Sanierung und Umbau des Mihlaer „Roten Schlosses“ vor. 

Seit über zwei Jahren wird gemeinsam mit dem Förderverein des Schlosses, Stadtrat Oliver Rindschwentner und Bürgermeister Lämmerhirt daran gearbeitet. Nun stehen die wichtigsten Eckpunkte, die den Stadträten dann auch mitgeteilt wurden: Schwerpunkt soll eine Seniorenwohnanlage einschließlich einer Wohngemeinschaft und einer Tagespflege in den Hauptgebäuden des Schlosses werden. 

Dazu ist vorgesehen, im südlichen Schlossbereich an das Haupthaus eine kombinierte Treppen- und Liftanlage zu errichten sowie weitere Wohnbereiche. Dieser Anbau soll sich, so die Abstimmung mit der Denkmalpflege, durch moderne Baumaterialien und Bauweise deutlich vom historischen Fachwerkstil abheben. Dadurch ist in den beiden Haupthäusern die Barrierefreiheit gegeben, ebenso entsteht ein zweiter Fluchtweg. 

Entscheidend ist, dass von der Landesstraße L1016 aus eine zweite Zufahrt über den bisherigen Restpark gelegt werden kann. Die Vorabstimmungen hierzu verliefen positiv. Für die Bauphase aber auch für das Betreiben der Anlage benötigt man eine zweite Torfahrt. Das jetzige Torhaus ist hierfür ungeeignet und zudem soll der herrliche Innenhof parkartig mit einem Cafegarten gestaltet werden. 


Die drei herrschaftlichen Dielen im Haupthaus, durch den Einbau des Fahrstuhls (rechts) in ihrer Wirkung weitgehend zerstört, sollen wieder wie früher hergestellt werden. Das ist nur möglich durch den modernen Anbau von Treppenhaus und Lift im Park. 

Der Saalbau soll als gemischte Nutzung für die Seniorenwohnanlage als auch für private Feiern aus der Gemeinde nutzbar gemacht werden. 

Die speziell unter Denkmalschutz stehende historische Scheune im Anschluss vom Festsaal zu den Nebengebäuden soll erlebbar bleiben und könnte, so die Vorstellungen von Planern und Förderverein, als Ausschankraum bei den auch weiterhin erwünschten „Schlossnächten“ oder Weihnachtsmärkten zur Verfügung stehen. Dann würden sich, so der aktuelle Planungsstand, in den Nebengebäuden verschiedene weitere Möglichkeiten ergeben. Gedacht wird, ähnlich wie in Treffurt, an eine „Radherberge“, kombiniert mit einem Cafe. Vorgesehen sind auf jeden Fall in den Nebengebäuden, vor allem aber im Torhaus, barrierefreie Wohnungen. 

In der alten Garage würde der Förderverein Rotes Schloss sein Domizil erhalten. 

Herr Böttger bat in der Sitzung des Stadtrates um weitere Vorschläge der Nutzung. Wie könnte ein gastronomisches Angebot gestaltet werden? Gibt es weitere potentielle Nutzer, mit denen gesprochen werden sollte? 

Zum aktuellen Planungsstand teilte er mit, dass man davon ausgehe, im Sommer den Kaufvertrag mit dem Landratsamt als Eigentümer abschließen zu können und dann auch gleich den Bauantrag auf den Weg bringen könnte. Klappt die vorgesehene Finanzierung wäre im Jahr 2023 Baubeginn. 

Der Geschäftsführer der Lano-Projektgesellschaft Mühlhausen, der durch ähnliche erfolgreiche Vorhaben, so bei der alten Hauptpost in Eisenach oder in Gotha, bekannt wurde, beantwortete alle Fragen der Stadträte. 

Allen Beteiligten und den Stadträten ist allerdings auch klar, dass dies die letzte reale Chance für den wundervollen Renaissancefachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert ist, der seit beinahe 15 Jahren leer steht! 

- Amt Creuzburg und Förderverein Rotes Schloss -